Freud entwickelte ein dreiteiliges Modell der Psyche, welches er an seinen Patienten analysierte und entwickelte. Dieses Modell erklärte Freud so, dass die Psyche des Menschen aus drei Teilen bestehe - dem Es, dem Ich und dem Über-ich. Dazu stellte er die These auf, dass sich etwa 90% der Entscheidungen eines Menschen aus dem Unbewussten heraus entwickele.
Im ersten Teil von Freuds Modell, unterscheidet er zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten, wobei das Unbewusste die Überhand hat und das Bewusste beeinflusst. Im zweiten Teil erwähnt Freud das bereits genannte Es, Ich und Über-Ich. Das Es übernimmt die Rolle des Unbewussten. Hierbei stellt das Es einen triebhaften Zweig der Psyche dar, der keine Zeit, keinen Widerspruch und keine Ablehnung kennt. Die Bedürfnisse und Gemütsbewegungen wie Hass oder Neid, werden durch die Triebe, wie Hunger, ausgelöst. Diese Triebe, Bedürfnisse und Gemütszustände nimmt ein Mensch unbewusst wahr, und richtet sein Handeln zum größten Teil danach.
Das Ich beinhaltet die strukturelle Einheit des vernünftigen und selbstkritischen Denkens. Auch äußerliche Einflüsse, wie Normen und Wertvorstellungen haben Auswirkungen auf die Vermittlung zwischen dem Es und dem Über-Ich. Zudem haben sie auch Auswirkungen auf das soziale Umfeld und die Welt. Ziel ist es die entstandenen Konflikte zu lösen und verschwinden zu lassen. Somit hat das Ich also die Aufgabe, die Wünsche zwischen dem Es und dem Über-Ich zu vermitteln. Das Ich sucht nach Lösungen und wird bewusst wahrgenommen.
Aus dem Über-Ich entstehen Verhaltensweisen, Ideale und erlernte Einstellung der Welt gegenüber. Hierbei werden das Gewissen und Werte gebildet. Auch die Ansichten von Gut und Böse, Verbote und Gebote entstehen aus der Entwicklungszeit. Das Über-Ich ist das passende Gegenstück zum Es, wobei aber das Ich und das Über-Ich aus dem Es heraus entstehen. Erwartungen und Vorstellungen, die verdrängt werden und hauptsächlich aus dem Es entstehen, erhält das Über-Ich. Daraus entsteht ein Teil, welches zu dem Ich gehört und die Gedanken, Gefühle und Ausführungen der Handlungen beurteilt. Freud behauptete, das Über-Ich entstehe nach der Auflösung des Ödipus-Komplexes, welcher ein Mensch etwa im 5. Lebensjahr bekomme. Ebenso behauptete er, dass die Motivation bei einem Menschen aus dem Aneinander geraten von den Trieben des Es und der strengen Bewertung des Über-Ich entstehe. Daher liege auch manches gesellschaftliches Verhalten an diesen Trieben.