Sigmund Freud
Privatdozentur in Wien
1885 schloss Freud seine Habilitation ab. Im September wurde er Privatdozent für Neuropathologie an der
Universität Wien. Im darauffolgenden Jahr beschloss er zusätzlich in Wien als Arzt zu arbeiten. Freud schaffte
es, mithilfe von Max Kassowitz, der Vorstand für die Abteilung der Neurologie im Ersten öffentlichen
Kinder-Krankeninstitut im 1. Wiener Gemeindebezirk zu werden.
Diese Abteilung leitete er ab 1886 zehn Jahre
lang. Im selben Jahr hielt Freud einen Vortrag "Über männliche Hysterie" vor der "Gesellschaft der Ärzte".
Der Vortrag stieß dort jedoch auf Ablehnung.
Dank Hippolyte Bernheim, den Freud 1889 in Nancy besuchte, kam er auf die Idee, dass der Mensch ein
Unbewusstes haben müsse, wonach jeder zum größten Teil handeln würde. Bernheim unternahm Versuche der
posthypnotischen Suggestion, die Freud auf diese Idee brachten.
Die posthypnotische Suggestion wird auch
posthypnotischer Auftrag genannt. Hierbei wird die Hypnose eingesetzt, bei der dem Probanden eine Suggestion,
also eine manipulative Beeinflussung seiner Vorstellung oder Empfindung, aufgetragen wird, die aber erst
nach Beendigung der Hypnose in Kraft tritt. Diese Suggestion ist für den Probanden jedoch nicht sofort
wahrnehmbar und wird auch nicht bewusst aufgenommen.
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